Maxie und ein Fisch mit Fernweh by Usch Luhn

Maxie und ein Fisch mit Fernweh by Usch Luhn

Autor:Usch Luhn [Luhn, Usch]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Ravensburger
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


Zwei Stunden später liegen Jonas und ich immer noch auf dem Fußboden und kritzeln an unserem Sebastian-Pfeffer-Nerv-Plan herum.

„Wichtig ist, dass wir nicht mit der Tür ins Haus fallen, verstehst du?“, sage ich eifrig. Irgendwie komme ich mir fast vor wie eine Agentin, die einen geklauten kostbaren Diamanten retten will oder so. Jedenfalls furchtbar geheim.

Jonas schüttelt den Kopf. „Nee, kapiere ich nicht. Je doller, desto besser, oder?“

Ich muss seufzen. Wieder einmal verstehe ich nicht, warum in den Geschichtsbüchern immer nur von Männern die Rede ist, die Feldherren waren. Mädchen fangen so was einfach viel schlauer an, finde ich.

„Ich meine damit, dass wir erst mit ein paar harmloseren Tierchen zum Erschrecken anfangen und dann wird es immer grässlicher und schließlich denkt dein Papa, er muss sofort ein neues Haus suchen, damit er nicht verrückt wird“, erkläre ich in dem Ton, in dem unsere Grundschullehrerin uns Rechnen beigebracht hat. „Wie in Actionfilmen mit Spinnen oder Aliens oder durchgedrehten Vögeln, da machen sie das genauso.“

Jonas guckt nicht besonders überzeugt. „Krabbeltiere mag er übrigens wirklich nicht. Aber vielleicht fällt uns ja noch was ganz anderes ein, um ihn zu ärgern. Mir tun die Tiere leid. Passiert den Viechern auch nichts? Ich meine, wir sollten sie auf keinen Fall in Gefahr bringen. Das fände ich wirklich doof.“

Langsam platzt mir aber der Kragen. „Sag mal, spinnst du?“, frage ich empört. „Wer von uns beiden hat einen Haufen Tiere zu Hause und ist deshalb tierlieber, du oder ich? Du hast nur ein eingebildetes Fisch-Kaninchen!“ Ich springe auf und schüttle meine eingeschlafenen Knochen aus.

„Wir beide gleich“, sagt Jonas schnell. „Ich darf keine Tiere halten, ich will aber eigentlich. Das ist nicht dasselbe wie keine wollen. Außerdem wollte ich es ja nur ganz sicher wissen. Und die Mausefallen packe ich vorher weg, ganz großes Ehrenwort.“

Ich nicke zufrieden. Nie im Leben würde ich zulassen, dass unseren Tierchen was passiert. Ich finde ja sogar Regenwürmer niedlich. Nicht mal Mama ist aufgefallen, dass Regenwürmer immer so gucken, als würden sie grinsen, bis ich es ihr gezeigt habe. Das steht in keinem Biobuch.

Plötzlich kommt mir eine super Idee. „Eigentlich wäre es ja wichtig, bald mal bei euch herumzuschnüffeln, damit wir wissen, wo wir welchen Streich spielen können. Das könnten wir dann gleich in unseren Plan einzeichnen. Ich war nämlich noch nie drüben.“

Jonas steht auf und geht zum Fenster. Nachdenklich guckt er hinüber zur Villa. „Dann am besten gleich. Mein Vater ist mit Luki weggefahren, um ein neues Bett zu kaufen, und wollte danach noch ins Musikgeschäft, Noten abholen. Das dauert ewig, bis die wieder da sind.“

Vor Aufregung kriege ich sofort Bauchweh. „Na dann. Auf was warten wir denn noch“, brülle ich. „Abmarsch!“

Jonas rennt los, aber ich halte ihn zurück. „Wir gehen am besten hintenrum, von ihrem Sprechzimmer aus kann meine Mutter nämlich auf euren Eingang gucken. Ich möchte nicht, dass sie mitkriegt, dass ich zu euch gehe.“

Die Villa ist wirklich der Hammer. Kein Wunder, dass Mama unbedingt dort einziehen will. Sie erinnert mich ein bisschen an den Aschenputtel-Film von Disney. Da gibt es so eine riesige Halle mit einer noch riesigeren Treppe, über die Dornröschen herunterschwebt.



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.